Der Fels oder Das Loslassen der Bilder
Roman
„Ich sehe Bilder eines fremden Planeten, und nicht nur in meinem Kopf. Ich sehe wahnsinnige Filme,
verworrene Handlungssequenzen und weiß nicht, ob ich sie Leben nennen soll“, sagt M., unser Autor,
den wir begleiten und der Genese seines Buches beiwohnen.
Sind wir in der Lage, Realität wahrzunehmen? Bewegen wir uns tatsächlich im Augenblick der Ge-
genwart? Oder ist das, was wir sehen, denken und fühlen, was wir Leben und Wirklichkeit nennen,
nur das Ergebnis einer bestimmten Sichtweise, mit der wir von Kindheit an als Brahmane, Moslem,
Christ oder wissenschaftlich-rationaler Mensch der Postmoderne konditioniert worden sind?
M. behauptet, dass wir die Welt und das Sein auf eine armselige, beschränkte Angelegenheit reduziert haben, auf ein geistiges Bild vom physikalischen oder göttlich inspirierten Universum, das wir mit intelligenten Thesen, wissenschaftlichen Argumenten, empirischer Beweisführung oder religiösen
Credos zu untermauern suchen und als Wahrheit betrachten Der Autor forscht in seinem Buch nach
einer anderen Wirklichkeit. Nach einer, die nichts mit dem Denken zu tun hat, nichts mit dem Ratio,
auf das wir so stolz sind. Nach einer authentischen Realität jenseits der schönen und hässlichen Bilder
im Kopf, jenseits des gewohnten Denkens, Fühlens und Handelns, jenseits des Normalen, das er mit
der scharfen Klinge des Zweifels tranchiert, bis nur noch ein bedeutungsloser, lächerlicher Torso übrig
bleibt, den er nicht nur sich, sondern auch uns vor die Füße werfen kann
„Das Gehirn ist pausenlos mit Problemen, Erklärungen und Urteilen beschäftigt“, insistiert M., „es kann
Religionen und Computer erfinden, aber es weiß nicht, was Liebe bedeutet. Wir haben jedoch gelernt, explizit mit dem Verstand zu leben und die Liebe zu einer Sache des Kalküls gemacht.“
Rekonstruktionen
Bilder, Szenen und andere seltsame Arten von Prosa.
Vielleicht ist es der Augenblick, wo man sich vom Schreibtisch abwendet & die letzten Worte wie schwere
Tropfen vom Kopf schüttelt. Wieviele Menschen haben nichts zu sagen? Sie besitzen keine Mythologien, aus
denen man den Teppich webt, der Sanftmut bringt.
Vielleicht sind es die Telefonzellen, an denen man nachts vorbeigeht & an die man sich erinnert wie an eine
Wolke überm Dach. Wieviele Menschen beißen auf Fakten & haben keine Illusionen? So wiegen dunkle Foyers
schwer & trostlos.
Was die Welt braucht, ist verwehte Asche. Was die Welt errettet, ist ein Ort mit lebendigem Atem. Was die Welt erhält, ist eine Stille ohne Lüge.
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